Ausstellungen

Altes niedersächsisches-westfälisches Bauerntum und Handwerk. Erich Fuchs - Künstler und Volkskundler

Aufgrund der aktuellen Lage wird es leider keine offizielle Ausstellungseröffnung geben.

Der Künstler und Volkskundler Erich Fuchs wurde 1890 in Magdeburg geboren. Schon als Schüler war sein Zeichentalent offenkundig, das ihn schließlich nach Beendigung der Schulzeit in eine Lithographenlehre führte. Von 1909 bis 1914 studierte er an der Kunstakademie Leipzig an. Er besuchte mehrmals das Riesengebirge in Schlesien. Die Landschaft machte einen großen Eindruck auf ihn, sodass er zu dem Entschluss gelangte, nach dem Studium dorthin umzusiedeln.

Es folgten Jahre als freischaffender Künstler. Fuchs begann in Schlesien mit der großen Radierfolge „Schlesisches Bergvolk“. Ihn interessierten die Menschen und ihre Wohn-, Lebens -und Arbeitsweise. Immer war er dabei auf der Suche nach Motiven, die durch die durchgreifenden Änderungen im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert im Verschwinden begriffen waren. Er widmete sich der Darstellung von Mensch, Behausung und Gerät in einer realistischen, präzise recherchierten Art. Das volkskundliche Interesse des Künstlers, in seinen Werken, ganze Arbeitsvorgänge bäuerlicher wie handwerklicher Art minutiös festzuhalten, führte letztendlich zu Serien, die in Mappen abgelegt wurden.

Nach der Vertreibung aus Schlesien 1948 verschlug es die Familie Fuchs zuerst nach Hannoversch-Ströhen im Landkreis Diepholz, direkt an der Grenze zu Westfalen. Kurze Zeit später folgte der Umzug nach Lindlar ins Rheinland. Die zahlreichen Blätter mit Impressionen aus Hannoversch- und Preußisch Ströhen und Umgebung in den zwischen 1948 und 1959 gefüllten Mappen erklären sich aus den zahlreichen Besuchen bei seiner Tochter in Hannoversch-Ströhen.

Seine Absicht war, in der neuen Umgebung die letzten Reste einer althergebrachten ländlichen Lebens- und Arbeitswelt zu dokumentieren. Aus seinen Beschreibungen geht hervor, dass er sich, wie schon in Schlesien, auf volkskundlichem Gebiet durch die Kontakte mit den hiesigen Einwohnern, aber auch mit Hilfe von Fachleuten aus der Volks- und Hauskunde sowie aus dem zeitgenössischen Schrifttum fortbildete. Die immer wieder bemerkte Symbiose von künstlerischer Gestaltung und volkskundlicher Forschung ist es, die Erich Fuchs so einzigartig in seiner Zeit erscheinen lässt.

Ausstellungen mit Teilen seines Werkes fanden in der Nachkriegszeit unter anderem im Historischen Museum Hannover, im Ruhrland Museum Essen und im Altonaer Museum in Hamburg statt. Es wurden bereits früh seine Arbeiten zur Illustration von belletristischen Werken genutzt. Erich Fuchs bemühte sich in den 1960er Jahren um die Rezeption, insbesondere seines ostdeutschen Werkes, in Ausstellungen, Ankäufen und Publikationen.

Zur Ausstellung erscheint eine reich bebilderte Publikation.

 
Termin 19.7, 15:00 Uhr
Ort Sonderausstellungsraum