Handwerker- und Apfelsonntag mit Backtag
Bild: Gerold Brüntjen
Im Kreismuseum Syke findet am heutigen Sonntag, 13. Oktober 2024 von 11:00 Uhr bis 18:00 Uhr unser beliebter Handwerker- und Apfelsonntag mit Backtag statt. Auf der Museumsdiele bestimmen Gerold Brüntjen aus Edewecht und seine Kollegen die Sorten der von den Besucherinnen und Besuchern mitgebrachten Äpfel.
Obstbaumsorten, und dabei insbesondere die alten und lokalen sind es, für die der Baumschulgärtnermeister ein Faible hat. Viele der alten und lokalen Sorten wie z.B. Pannemanns Tafelapfel, Gelber Richard oder die Königsrenette, sind auch in Brüntjens Baumschulen zu finden, die der Ammerländer 1977 mit Ehefrau Ingrid am Eschhorn eröffnete. Obstbäume, die der Familienbetrieb heute vor allen an Gemeinden, an Schulen und an Jägerschaften liefert, interessieren Gerold Brüntjen schon lange. „Früher gab es allein in Weser-Ems mehrere hundert Apfelsorten“, so der Experte. Vor allem in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts seien viele Obstgärten gerodet worden. Die Bedeutung des Erwerbsobstbaus, der sich auf wenige Sorten spezialisierte, nahm zu. Um die alten, pflegeleichten, robusten Sorten mit wohlschmeckenden Früchten langfristig zu erhalten, suchte Gerold Brüntjen in der ganzen Region nach alten Obstbäumen, die manchmal mühsam identifiziert werden mussten. Von den Bäumen wurden Reiser entnommen und weiterverarbeitet. Zehn der kurz vor dem Aussterben geretteten Brüntjenschen Apfelsorten wurden sogar im Landesreiserschnittgarten der Landwirtschaftskammer Hannover aufgenommen, aus dem Obstbaumschulen ihre Arbeitsgrundlagen erhalten.
Für eine genaue Sortenbestimmung sollten vier bis fünf Äpfel einer Sorte mit Stiel mitgebracht werden. Aufgereiht auf den langen Tischen finden sich Beispiele von über 100 historischen Apfelsorten. Viele Obstbaumbesitzerinnen und Obstbaumbesitzer kennen die Eigenschaften und Vorzüge ihrer Äpfel, aber der richtige Sortenname ist ihnen oft nicht bekannt. Es gibt eine nahezu unüberschaubare Vielzahl an Apfelsorten, die zum Teil schon sehr alt sind. Jede Sorte besitzt individuelle Merkmale und Eigenschaften, die sie von anderen unterscheidet und ihre spezielle Besonderheit ausmacht.
Nachdem der Schienenbruch am Horizontalsägegatter behoben werden konnte, werden die Sägemeister des Museums dort wieder einen dicken Baumstamm auflegen, den sie zu Bohlen verarbeiten. Dies funktioniert nur mit Hilfe des historischen Schleifringmotors, den die Museumsgäste durch eine Scheibe in Funktion beobachten können. Auch die Sattler- und die Schuhmacher-Werkstatt sind belebt. Im Innenhof des Museums lassen sich Rechenmacher, Besenbinder und Seiler gerne bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen. Giesela Clausen wird den Besucherinnen und Besuchern die Kunst des Stuhlflechtens vorführen und im Wührdener Speicher zeigt Museumsmüller Erhard Wührmann- Kolander die Grütz- und Schrotmühlen in Betrieb.
Die Museumspädagoginnen Kerstin Wecky und Bettina Seemann bieten den kleinen Gästen in der Zeit von 12:00-16:00 Uhr die Aktion „Eine Futterglocke selbst gestalten“ an.
Dem leiblichen Wohl widmen wir uns im Sommergarten und auf der Diele, wo Bratwurst, Kaffee, Kuchen und kalte Getränke auf die Besucherinnen und Besucher warten. Kulinarisches für die Tage nach dem Besuch entsteht derweil in unserem 400 Jahre alten Backhaus, das wir bereits am Vortag anheizen, um an unserem Aktionssonntag frische Brotlaibe zum Verkauf anzubieten.