31.07.2019
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3D-Modell von unserem Hügelgrabmodell

Für den Durchgang zu unserem Neubau mussten wir leider das Hügelgrabmodell in unserer Dauerausstellung abbauen. Damit es uns wenigstens virtuell erhalten bleibt, haben wir von denkmal3D ein 3D-Modell erstellen lassen. Das Ergebnis kann man hier bewundern.


In unserer Region wurden während der Bronzezeit (1800-700 v. Chr.) viele Hügelgräber errichtet. Häufig wurde der Tote im Zentrum des Hügels in einem Baumsarg bestattet. Von den Baumsärgen sind in Niedersachsen meist nur Verfärbungen im Erdboden übrig. In Dänemark aber ist der Erhaltungszustand sehr viel besser. Dort haben sich neben den Baumsärgen sogar Kleidung, Schuhe und Haare der Toten erhalten (Ein berühmtes Beispiel ist das sogenannte Mädchen von Egtved).


Unser Modell basiert auf einem Hügelgrab, das im Sommer 1975 in Harpstedt ausgegraben wurde. Die Gefäße, die zu sehen sind, stammen aus der vorrömischen Eisenzeit (700-0 v. Chr.) und wurden in dem Harpstedter Grab gefunden. In der Eisenzeit hatte sich die Bestattungssitte geändert. Die Menschen wurden verbrannt. Ihre Asche wurde in den großen Gefäßen, die als Urnen dienten, beigesetzt. Die kleinen Gefäße waren Grabbeigaben. In ihnen wurde den Verstorbenen zum Beispiel etwas zu Essen oder zu Trinken mit ins Grab gegeben. Es kommt des Öfteren vor, dass bronzezeitliche Hügelgräber in der Eisenzeit wieder als Bestattungsplatz genutzt wurden.


Wer die eisenzeitlichen Urnen gerne in Echt sehen möchte, kann das hoffentlich ab 2021 in dem noch im Bau befindlichen Urgeschichtlichen Zentrum Wildeshausen tun. Wir haben dem Zentrum die Gefäße als Dauerleihgaben ausgeliehen, damit sie weiterhin der Öffentlichkeit zugänglich bleiben. Weitere Informationen und Funde aus Hügelgräbern in unserer Umgebung gibt es im Kreismuseum Syke.

Ausstellung