Ausstellungen

Menschen in der Kaiserzeit 1871-1914 zwischen Weser und Hunte - Ihr Leben in Fotografien, Dokumenten und Objekten.

Anlässlich des 150. Jahrestages der Gründung des 2. Deutschen Kaiserreichs präsentiert das Kreismuseum Syke vom 11. Juli – 12. September 2021 eine große Sonderausstellung über das Leben und die Arbeit der Menschen zwischen Weser und Hunte in den Jahrzehnten von 1871 bis 1914, dem Ausbruch des 1. Weltkrieges. Sämtliche Objekte und Dokumente stammen aus dem über mehr als ein halbes Jahrhundert zusammengetragenen vielfältigen Bestand des Kreismuseums. Diese, wie auch die zahlreichen Fotografien aus der Zeit, sind zu einem großen Teil erstmals ausgestellt.

Die Friedenszeit des 2. Deutschen Kaiserreichs war auch auf dem Lande eine Zeit gesellschaftlicher Beharrung, aber auch voller Neuerungen. Diese bestimmten auch das Leben der Menschen zwischen Weser und Hunte. Das Militärische erhielt eine überragende Bedeutung, die es vorher im ehemaligen Königreich Hannover nicht gehabt hatte. Bürgerliche Lebens- und Wohnformen und die mit ihnen verbundenen Gegenstände hielten Einzug auch in die bäuerlichen und bürgerlichen Haushalte in den Landgemeinden und Flecken dieser Region. Das Vereinsleben und mit ihm auch die Gasthäuser als Versammlungsorte erhielten einen gewaltigen Auftrieb. Breite Bevölkerungsschichten konnten es sich durch die neu etablierten Fotoateliers leisten, das eigene Porträt wie das ihrer Familie gerahmt aufzuhängen oder in dicklaibige Fotoalben einzukleben. Durch die jetzt gebauten Eisenbahnstrecken erleichterte sich der Transport der Waren aller Art mit Auswirkungen auf Landwirtschaft, Handwerk und Gewerbe genauso wie auf den häuslichen Bedarf. In der Landwirtschaft verbesserten sich die Erträge durch Viehzucht, Bodenverbesserungen und durch neue Düngemethoden.

Das alles blieb nicht ohne Auswirkungen auf den Wohlstand breiterer Schichten und damit auch auf Hausbau und Wohnkultur. Sogar für die Kinder änderte sich einiges, so wurde beispielsweise die Ausbildung der Lehrer verbessert, Lehrmittel wie die Schulwandbilder hielten in größerem Maße Einzug auch in die ein- und zweiklassigen Landschulen.

Die Ausstellung gibt lebendige Einblicke in eine Zeitepoche, die für uns so weit weg zu sein scheint, unser Leben aber bis heute beeinflusst, wenn nicht in manchen Dingen sogar prägt.

 
Termin 11.7
Ort Sonderausstellungsraum