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Graffiti – Kunst oder Schmierereien?

Die Parkbank vor der Realschule – kleine Geschichte einer Ritzerei

von Tugce Baysiz und Jasmin Darwiche

Jasmin:

Noch bevor wir mit dem eigentlichen Graffiti-Projekt anfingen, haben wir über Schmierereien, Gekritzel und Gekrakel in Schulheften, Büchern, auf Mäppchen, Schulranzen und auf Schulbänken gesprochen. Bei der Gelegenheit viel mir eine Geschichte ein, die eine Freundin erzählt hatte. Diese Geschichte führte uns schließlich zur Realschule Syke in der La-Chartre-Straße, weil uns eingefallen war, dass es dort noch viel mehr Graffiti gibt. Graffiti wurde so zu einem wichtigen Thema im Schulprojekt „Kulturelles Erbe“ 2011/12, in dem wir uns mit Jugendkultur beschäftigen.

Die Geschichte: Im Sommer 2008 saß ich mit meiner Freundin Birgül auf der Bank vor der Realschule Syke. Birgül entzifferte auf der Bank einen Namen und staunte nicht schlecht: Es war der Name ihres Vaters, allerdings nicht ganz ausgeschrieben. Am nächsten Tag fragte sie ihn, ob er das tatsächlich war und ob er selbst seinen Namen reingekritzelt hatte. Er sagte ja.

Tugce:

Jasmin wiederum hat mir das Ganze weitererzählt, als wir im Winter 2009/2010 zusammen auf der Bank saßen. Zu Hause erwähnte ich es gegenüber meiner Mutter Hatice. Meine Mutter erinnerte sich daran, dass sie damals im Sommer 1986 dabei war.

Meine Mutter war Schulkameradin von Birgüls Vater. Birgül ist befreundet mit mir und Jasmin. Im Alter von ungefähr 15-16 Jahren waren meine Mutter und Birgüls Vater Schüler an der Realschule Syke. In einer Pause ritzte Kamil, so heißt nämlich der Vater von Birgül, seinen Namen in die runde Parkbank. Der Nachname ist nicht vollständig eingeritzt, weil die Pause um war. Später hat er nicht weiter gemacht. Er wollte sich verewigen. Es ist die einzige Einritzung auf der Bank, sonst sind keine zu erkennen.


Die runde Parkbank im Eingangsbereich der Realschule.

 


Der eingeritzte Name eines früheren Schülers. Es ist die einzige Ritzerei auf der Holzbank.